Für Bestnoten Deutsch Nachhilfe
Sprachkompetenz Sprachförderung
Individuelle Hilfe Hausaufgabenbetreuung

Der Kasus – Die vier Fälle

Veröffentlicht: . Geändert: .
Der Kasus – Die vier Fälle

Bei dem Begriff Kasus geht es um die vier Fälle in der deutschen Grammatik. Doch wofür brauchen wir diese eigentlich? Beim Kasus dreht sich alles um die Beziehung des Nomens zu den anderen Satzelementen. Das heißt, Du passt Nomen, Artikel und Pronomen an den Kasus an. Wie das genau funktioniert, zeigen wir Dir in diesem Beitrag. Falls Du danach noch weitere Fragen hast, können wir das aber auch gerne in unserer Deutsch Nachhilfe genauer besprechen!

Der Kasus – Wie lauten die vier Fälle?

Die vier Fälle, auch Kasus genannt, heißen Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Beziehungen innerhalb eines Satzes deutlich zu machen. Das funktioniert, indem Du die Endungen der Nomen, Artikel und Pronomen an den jeweiligen Fall anpasst. Hierdurch wird die Beziehung des Nomens zu den anderen Elementen des Satzes deutlich gemacht. 

Man spricht dabei auch von Deklination. Bei der Deklination handelt es sich um eine Veränderung nach den drei grammatischen Kategorien Genus, Numerus und Kasus, so auch die Universität Regensburg. Damit Du hierbei jedoch den Sinn und Zweck verstehst, ist es hilfreich, sich einen Satz anzusehen, bei dem die einzelnen Satzglieder nicht dekliniert sind. Im Folgenden haben wir daher ein Beispiel für Dich:

Nicht dekliniert: Der Mann überlassen die Tante der Restaurantbesitzer die Tasche. 

Dekliniert: Der Mann überlässt der Tante des Restaurantbesitzers die Tasche.

Der erste Satz lässt viele Fragezeichen in Deinem Kopf entstehen? Dann weißt Du nun, warum die Anpassung an den entsprechenden Kasus, wie im zweiten Satz, ganz besonders wichtig ist!

Lernvideo zu den vier Fällen

Wie bestimmt man den Kasus?

Für eine korrekte Rechtschreibung solltest Du den entsprechenden Kasus anwenden, der in Deinem Satz verlangt wird. Dieser ist nicht nur für den schriftlichen Gebrauch notwendig, sondern dient auch der Sprachförderung (vgl. Kistner/Mihsler 2014). Denn Nomen und Co. lassen sich in unterschiedliche Fälle setzen. Hierbei zeigen etwa der Artikel (Begleiter) und die Endung des Nomens an, um welchen Fall es sich handelt.

Merke:

Du kannst die vier Fälle nicht nur durch die Artikel und Endungen, sondern auch durch W-Fragen ermitteln.

Nachstehend zeigen wir Dir anhand von Beispielen, wie das funktioniert. Außerdem kannst Du für weitere Unterstützung gerne unsere Nachhilfe für die Grundschule beanspruchen.

1. Fall – Nominativ

Der Nominativ ist der erste der vier Fälle und spielt in der deutschen Sprache eine wichtige Rolle. Denn das Subjekt eines Satzes steht immer im Nominativ. Hierbei geht es also um den Teil eines Satzes, über den etwas ausgesagt wird. Mithilfe des Nominativs kannst Du dementsprechend das Subjekt eines Satzes erkennen. Du findest heraus, um welches Nomen oder Pronomen es sich dabei handelt, indem Du fragst: „Wer oder was tut etwas?“

Das sieht zum Beispiel wie folgt aus:

Die Mutter holt das Auto.
Wer oder was holt das Auto? – Die Mutter.

Die Tante ist einkaufen.
Wer oder was ist einkaufen? – Die Tante.

1. Fall – Kasus
Abb. 1: Der Kasus – Wie fragt man nach dem Nominativ?

2. Fall – Genitiv

Der Genitiv zeigt die Zugehörigkeit an und ist außerdem der zweite Fall, den wir im Deutschen haben. Außerdem findest Du den Genitiv nach einigen bestimmten Adjektiven, Präpositionen und Verben. Mithilfe des Frageworts „Wessen?“ kannst Du dabei den Genitiv erfragen. 

Im Folgenden haben wir zwei entsprechende Beispiele für Dich:

Wir suchen Pauls Ball.
Wessen Ball suchen wir? – Pauls.

Papas Schlüssel ist dabei verloren gegangen.
Wessen Schlüssel ist dabei verloren gegangen? – Papas.

Einige Adjektive, Präpositionen und Verben verlangen außerdem nach dem Genitiv. Um welche es sich hierbei handelt, zeigen wir Dir in der folgenden Tabelle:

Tabelle 1: Adjektive, Präpositionen und Verben, die nach dem Genitiv verlangen

AdjektivePräpositionenVerben
Der Sache sichermangelsdes Mordes anklagen
Des Lebens überdrüssigdanksich einer Sache annehmen
Des Weges kundigmittelssich einer Sache bedienen

3. Fall – Dativ

Vom Dativ, Du kennst ihn vielleicht schon als „Wem“-Fall, hast Du bestimmt auch bereits gehört. Er ist nämlich der dritte der vier Fälle, die wir in der deutschen Sprache benötigen. Die Artikel, Nomenendungen und Pronomen passen sich hierbei ebenfalls an. Du fragst nach ihm entsprechend mit der Frage: „Wem oder was?“

Nachstehend findest Du dazu zwei Beispiele:

Das Haus gehört der Oma.
Wem gehört das Haus? – Der Oma.

Lisa gibt ihrer Mama einen Kuss.
Wem gibt Lisa einen Kuss? – Ihrer Mama.

3. Fall
Abb. 2: Die Dativ-Frage hilft, den Kasus zu bestimmen

Ebenso wie beim Genitiv verlangen einige Präpositionen und Verben nach dem Dativ. Beispiele dafür findest Du hier:

Präpositionen: außer, heraus, dank, gegenüber, seit, mit, von, nach, zufolge, bis zu 
Verben: zustimmen, helfen, wehtun, glauben, gefallen, vertrauen, gehorchen, folgen

4. Fall – Akkusativ

Der Akkusativ ist der vierte und damit letzte unserer vier Fälle. Da Du nach ihm mit „Wen oder was?“ fragst, bezeichnet man ihn auch als Wen-Fall. Kannst Du ein Nomen oder Pronomen mittels „Wen oder was?“ erfragen, steht das Nomen dementsprechend im vierten Fall. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Der Hund sucht seinen Besitzer.
Wen oder was sucht der Hund? – Seinen Besitzer.

Sandra vermisst ihren Bruder.
Wen oder was vermisst Sandra? – Ihren Bruder.

Achtung!

Es gibt bestimmte Wechselpräpositionen, die manchmal nach dem Akkusativ und manchmal nach dem Dativ verlangen. Der Unterschied besteht dabei lediglich darin, dass Du den Dativ verwendest, wenn Du die Frage nach dem Fall mit „Wo?“ in Verbindung bringst. Der Akkusativ wird hingegen dann eingesetzt, wenn die Frage „Wohin?“ lautet.

Das sieht dann beispielsweise so aus: 

Dativ: Ich stehe erst hinter dem Baum.
Akkusativ: Ich gehe dann hinter das Auto.

Arbeitsblatt zu den vier Fällen

Das war doch gar nicht so schwer, oder? Du weißt jetzt schon richtig viel zu den vier Fällen und bist dementsprechend bereit, Dich an ein paar Übungsaufgaben zu versuchen. Unsere coolen Arbeitsblätter sind dabei eine tolle Lernmotivation für Kinder, mit denen Du viel lernen kannst. Aber natürlich auch Spaß haben, denn so klappt es gleich viel besser. Falls Du dabei aber noch Hilfe benötigst – kein Problem! Schau doch mal in unserer Hausaufgabenbetreuung vorbei!

Haben wir zu viel versprochen? Jetzt weißt Du alles Wichtige über die vier Fälle des Deutschen, wie Du sie erkennst, welche Fragen Du beim jeweiligen Kasus stellen musst und wie sich die einzelnen Satzteile dadurch verändern. Kein Hexenwerk also! Denn um das zu verstehen, musstest Du nicht mal zu Harry Potter oder Bibi Blocksberg werden.

Literatur

Kistner, Saskia/ Mihsler, Ann Cathrin (2014): Die vier Fälle – Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ üben und festigen: Kopiervorlagen mit Lösungen, 1. Auflage Mülheim an der Ruhr.

Rosenwald, Gabriela (2018): Grammatik für die Grundschule – Die Fälle / Klasse 3, 1. Auflage Kerpen-Buir.

FAQs zum Kasus

Was ist ein Kasus?

Beim Kasus handelt es sich um eine grammatikalische Kategorie, die die Abhängigkeit eines Satzteils von anderen ausdrückt. Es wird also angezeigt, in welcher Beziehung Nomen zu weiteren Wörtern im Satz stehen.

Wie bestimmt man den Kasus?

Den Kasus bestimmst Du mithilfe von folgenden W-Fragen: Wer oder was? (Nominativ) Wessen? (Genitiv) Wem oder was? (Dativ) Wen oder was? (Akkusativ).

Wie kann man die vier Fälle lernen?

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, auch im Homeschooling. Du kannst Dir hierfür unter anderem spannende Beispiel- und Fragesätze überlegen. Des Weiteren gibt es die Variante, ein Fälle-Spiel vorzubereiten. Oder Du trainierst die Fälle durch das Würfeln von Sätzen. Übrigens beschäftigen wir uns auch im Rahmen der betrieblichen Kinderbetreuung mit den vier Fällen.

Gibt es eine Eselsbrücke für die vier Fälle?

Ja, es gibt Eselsbrücken. Hier sind drei entsprechende Beispiele:
 
Das Fragewort Wessen hat zwei „s“. Dementsprechend kannst Du Dir einprägen, dass der Genitiv der zweite Fall ist.
„Aus, bei, von, nach, mit, zu, seit – der dritte Fall steht schon bereit.“ (Dativ)
„Durch, für, gegen, ohne, um, wieder – schreibst Du stets im vierten Fall nieder.“ (Akkusativ)

Was ist der Unterschied zwischen Kasus, Genus und Numerus?

Der Kasus bezeichnet den grammatischen Fall, wohingegen das Genus für das Geschlecht und der Numerus für die Zahl stehen. Das Genus erkennst Du demzufolge zum Beispiel über die Artikel: der LKW (männlich), die Fernbedienung (weiblich) und das Auto (neutral). Beim Numerus unterscheidest Du zwischen Einzahl und Mehrzahl, wie beispielsweise bei dem Wort Schuh. Hier kannst Du die Einzahl (der Schuh) oder die Mehrzahl (die Schuhe) bilden. Noch mehr zu Kasus, Numerus und Genus kannst Du übrigens bei der Uni Bonn nachlesen.

Nichts mehr verpassen mit unserem Newsletter!

Anderen hat auch das noch gefallen