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Was ist der Dativ?

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Was ist der Dativ?

Wenn Du wissen möchtest, was der Dativ ist und wofür er überhaupt gut ist, dann solltest Du unbedingt dabeibleiben. Mithilfe von vielen praktischen Beispielen erklären wir Dir zunächst, welche Aufgabe der Dativ in Deinen Sätzen hat, anschließend wie Du ihn erkennst und zu guter Letzt was Du beachten musst. Zudem haben wir Dir spannende Aufgaben erstellt, damit Du Dein neues Wissen auch direkt nutzen kannst. Sollten am Ende trotzdem noch Fragen offen sein, dann schau gerne einmal in der Deutsch Nachhilfe vorbei.

Was ist der Dativ?

Der Dativ ist der 3. von 4 Fällen der deutschen Sprache und antwortet dabei auf die Frage „Wem…?“. Er erfüllt die Funktion, das Objekt in Deinem Satz zu kennzeichnen. Man nennt ihn auch den Wem-Fall, weil man nach ihm mit Wem…? fragt. Man setzt dementsprechend eine Person oder ein Ding in den Dativ, auf die ein Teil bezogen wird.

Schauen wir uns das an ein paar Beispielen an:

Der Junge gibt dem Hund einen Knochen.
Objekt im Dativ: Hund

Die Tochter malt ihrer Mutter ein Bild. 
Objekt im Dativ: Mutter

Paul gratuliert seiner Tante zum Geburtstag.
Objekt im Dativ: Tante

Übrigens

Neben dem Dativ gibt es auch noch den Nominativ, Genitiv und Akkusativ. Sie zeigen Dir dabei, welche Beziehung das Nomen zu den anderen Elementen in Deinem Satz hat (vgl. Heisler/Müller, 2020).

Wie fragt man nach einem Dativobjekt?

Neben dem Dativ gibt es auch das Dativobjekt! Ein Satz besteht normalerweise aus Subjekt, Prädikat und Objekt, wobei Objekte Satzergänzungen sind, die Deinen Satz vervollständigen.

Das Dativobjekt ist dabei ein Objekt, das im 3. Fall steht. Man nennt es darüber hinaus auch indirektes Objekt, wie Du in den Ausführungen der Universität Düsseldorf nachlesen kannst.

Du kannst das Dativobjekt ganz unkompliziert in Deinem Satz bestimmen, indem Du die Wem…? Frage stellst. Es antwortet darauf. Daher sagt man auch Wem-Ergänzung.

Erklärvideo zum Dativ

Schauen wir uns das doch einmal genauer an:

„Der Hund gehört dem Mann.“
Frage: Wem gehört der Hund?
Antwort: Dem Mann. (= Dativobjekt)

„Tanja hilft dem Lehrer.“
Frage: Wem hilft Tanja?
Antwort: Dem Lehrer. (= Dativobjekt)

„Tim winkt seinem Nachbarn.“
Frage: Wem winkt Tim?
Antwort: Seinem Nachbarn. (= Dativobjekt)

Dativ-Frage
Abb. 1: Die Dativ-Frage – Wem winkt Tim?

Nimm Dir ruhig Zeit, um den Dativ sicher anzuwenden. Die Leibniz Universität Hannover hat herausgefunden, dass der sichere Umgang damit manchmal ein wenig länger dauert. Wenn es Dir noch etwas zu schnell geht, dann schau doch mal in unserer Nachhilfe für die Grundschule vorbei.

Diese Wörter verlangen nach einem Objekt im 3. Fall

Es gibt bestimmte Wörter, die den Dativ als Objekt fordern. Und zwar sprechen wir dabei von Verben und Präpositionen. Diese schauen wir uns nun einmal genauer an, damit Du sie auf dem Schirm hast.

Verben

Zwar haben sehr viele Verben oft eine Akkusativ-Ergänzung, einige Verben verlangen hingegen speziell nach einem Objekt im 3. Fall.

Schauen wir uns das doch einmal genauer an einem Textbeispiel an:

„Bens Familie sitzt am Frühstückstisch, da antwortet Ben seinem Vater auf eine Frage. Danach geht er mit seiner Familie und dem Hund spazieren. Ben wirft dabei immer wieder das Lieblingsspielzeug seines vierbeinigen Freundes und der Hund folgt dem Ball. Zur Belohnung gibt er dem Hund daher ein Stück Wurst. Als sie daraufhin zu Hause ankommen, muss Ben jedoch mit seinem Hund schimpfen, denn dieser hat den Gartenschlauch zerbissen. Das ist wirklich blöd, denn der Gartenschlauch gehört dem Nachbarn.“

Präpositionen

Auch bestimmte Präpositionen fordern eine Dativ-Ergänzung, damit Dein Satz einen Sinn ergibt. Dazu zählen die Präpositionen an, aus, bei, mit, nach, unter, von, vor und zwischen. Schauen wir uns doch auch das in einem Beispieltext an!

„Mia ist Schriftstellerin und schreibt deswegen gerade an einem neuen Buch. Dabei trinkt sie Tee aus einer großen Tasse. Außerdem nimmt sie sich vor, sich bei ihren Eltern zu bedanken, wenn sie einmal fertig mit dem Buch ist. Diese haben sie dabei schließlich sehr unterstützt. Doch zunächst beginnt sie mit dem Schreiben vom ersten Kapitel. Immer wieder greift sie dabei nach ihrem Notizbuch, um sich wichtige Dinge zu notieren.

Weitere Beispiele kannst Du übrigens gerne in der Hausaufgabenbetreuung durchgehen.

Andere Verwendungen

Wie wir bereits gelernt haben, wird der Dativ benutzt, um Deinem Satz mehr Sinn zu geben und darüber hinaus das Objekt in Deinem Satz zu erkennen. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten, um den Dativ zu nutzen. Und die schauen wir uns jetzt einmal genauer an.

Indirektes Objekt

Ein Objekt ist, wie wir wissen, eine Satzergänzung. Es gibt dabei direkte und indirekte Objekte. Das indirekte Objekt ist dabei meistens ein Dativobjekt. Es gibt darüber hinaus aber auch andere indirekte Objekte, unter anderem Genitivobjekte und präpositionale Objekte.

Ein Genitivobjekt antwortet dabei auf die Frage Wessen…?, wohingegen ein Präpositionalobjekt auf eine Frage antwortet, die eine Präposition enthält. Es ist dementsprechend immer mit den Verben, die benutzt werden, verbunden.

Das Dativobjekt hingegen antwortet auf die Frage Wem…? Es ist dabei unsere Satzergänzung im 3. Fall. Häufig macht es darüber hinaus deutlich, warum unser Subjekt etwas macht. Es erklärt demzufolge die Handlung und gibt an, mit wem etwas passiert. Sehen wir uns das doch einmal genauer an!

„Tanja schreibt ihrer Oma einen Brief.“ 
Frage: Wem schreibt Tanja einen Brief?
Antwort: Ihrer Oma. (= Dativobjekt)

„Der Nachbar gibt dem Kind einen Ball.“
Frage: Wem gibt der Nachbar einen Ball?
Antwort: Dem Kind. (= Dativobjekt)

3. Fall – Das Objekt
Abb. 2: Der Dativ und das Dativobjekt – Wem schreibt Tanja einen Brief?

Nach Präpositionen

Eine Präposition ist eine Wortart und bestimmt dabei, wie das Verhältnis zwischen den einzelnen Wörtern im Satz ist. „Ich sitze am Bett“ ist nicht dasselbe wie „Ich sitze auf dem Bett“.

Du kannst damit also genau sagen, wo, wie, wann oder warum etwas passiert. Die Präpositionen aus, bei, gegenüber, mit, ab, nach, seit, von und zu nutzen stets den Dativ. Grundsätzlich gilt somit: Die Präposition sagt Dir immer, welchen Fall Du benutzen musst!

Schauen wir uns nun an, wie die Präposition dabei das Dativobjekt bestimmt:

„Gegenüber fremden Menschen ist Tanja etwas schüchtern.“
Präposition: Gegenüber
Frage: Wem gegenüber ist Tanja etwas schüchtern?
Antwort: Fremden Menschen (= Dativobjekt)

„Peter fährt mit dem Bus nach Hause.“
Präposition: nach
Frage: Womit fährt Peter nach Hause?
Antwort: Mit dem Bus (= Dativobjekt)

Welche Endungen gehören zum 3. Fall?

Jedes veränderbare Wort kann in die vier unterschiedlichen Fälle gesetzt werden. Ausnahme dabei: Verben. Das bedeutet also, dass Nomen, Adjektive, Artikel und auch Pronomen einen jeweiligen Fall haben. Je nach Fall können sich die Endungen sowie die Artikel ändern (vgl. Müller/Specht/Greune, 2020).

Diese Veränderung nennt man übrigens auch Deklination oder Beugen. Die Deklination der Nomen erkennst Du dabei am Artikel. Wir unterteilen Artikel darüber hinaus in bestimmte Artikel und unbestimmte Artikel. Diese machen außerdem eine Aussage über das jeweilige Geschlecht des Nomens.

Und so funktioniert es:

Tabelle 1: Deklination von Nomen im Dativ

Genusbestimmter Artikelunbestimmter Artikel
Maskulinumdem Baumeinem Baum
Femininumder Blumeeiner Blume
Neutrumdem Bildeinem Bild
Pluralden ElternEltern

Auch Adjektive, also Eigenschaftswörter, können dekliniert werden. Merke Dir hier, dass das Adjektiv immer dann eine Endung bekommt, wenn es vor dem Nomen steht.

Tabelle 2: Adjektivdeklination im Dativ

GenusSingularPlural
Maskulinumdem großen Mannden großen Männern
Femininumder hübschen Frauden hübschen Frauen
Neutrumdem kleinen Vogelden kleinen Vögeln

Zum Schluss schauen wir uns noch an, wie Du Pronomen im 3. Fall deklinierst. Pronomen stehen stellvertretend für Nomen oder sie werden begleitend genutzt, indem sie vor dem Nomen stehen. 

Hier ein Beispiel, wie Du ein Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort), Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) und Relativpronomen (bezügliches Fürwort) entsprechend deklinierst.

Tabelle 3: Deklination von Pronomen im Dativ

GenusPossessivpronomenDemonstrativpronomenRelativpronomen
Maskulinummeinem diesemdem
Femininummeinerdieserder
Neutrummeinemdiesemdem

Sonderfälle

An dieser Stelle schauen wir uns abschließend noch einmal Sonderfälle an, bei denen wir ganz genau hinsehen müssen.

Es gibt Präpositionen, die sowohl den Dativ als auch den Akkusativ nutzen. Diese nennt man daher Wechselpräposition. Und je nachdem, wie Du sie in Deinem Satz nutzt, wird ein anderer Fall verwendet.

Wechselpräpositionen antworten folglich immer auf die Wo…?-Frage (Dativ) oder die Wohin…?-Frage (Akkusativ). 

Beschreibst Du eine Position, dann verwendest Du den Dativ:

„Tina sitzt in der Küche.“
Frage: Wo sitzt Tina?
Antwort: In der Küche.

Beschreibst Du eine Bewegung, dann verwendest Du den Akkusativ:

„Peter legt die Einkaufstüten in den Kofferraum.“
Frage: Wohin legt Peter die Einkaufstüten?
Antwort: In den Kofferraum.

Diese Wechselpräpositionen solltest Du Dir also merken: an, auf, hinter, in, neben, unter, über, vor und zwischen. Wenn Du sie nutzt, dann stelle Dir immer die Wo…?- und die Wohin…?-Frage, damit Du ganz sicher den richtigen Fall anwendest.

Übungen zum Dativ

Toll! Du hast einiges über den Dativ gelernt. Nun bist Du folglich bereit, Dein Können unter Beweis zu stellen. Beginne also gleich mit unseren Übungen und überprüfe, wie gut Du den Umgang mit dem Wem-Fall und seinen Besonderheiten beherrschst. Wir wünschen Dir dabei ganz viel Freude! Und falls Du einen kleinen Ansporn benötigst, dann schau doch mal in unsere Lernmotivation für Kinder rein!

Arbeitsblatt zum Dativobjekt

Die Übungen zum Dativ haben Dir noch nicht gereicht? Wie wäre es dann mit unserem coolen Arbeitsblatt zum Dativobjekt? Wie Du weißt, gehört auch das Dativobjekt untrennbar zum Wem-Fall und es ist daher sehr wichtig, dass Du den Umgang mit ihm meisterst. Bereit? Auf die Plätze, fertig, los!

Nun weißt Du ganz genau, was der Dativ und das Dativobjekt sind, wie Du nach ihnen fragst und was sie bedeuten. Der Dativ antwortet dabei immer auf die Wem-Frage und wird auch als indirektes Objekt bezeichnet. Wichtig ist, dass Du die Endungen von Nomen, Adjektiven, Artikeln und Pronomen anpasst, wenn ein Wort im Dativ steht!

Literatur

Heisler, Gertraud / Müller, Denise (2020): Die vier Fälle: Mit dem Detektivheft handlungsorientiert unterrichten – 3./4. Klasse (Grammatik zum Anfassen Grundschule), 4. Auflage Donauwörth.

Müller, Laura / Specht, Gisela / Greune, Mascha (2020): Fit zum Übertritt – Deutsch 4. Klasse, A4-Heft (Lernzielkontrollen, Test und Proben, Band 299), 2. Auflage Puchheim.

FAQs zum Thema Dativ und Dativobjekt

Wann braucht man den Dativ?

Du brauchst den Dativ immer dann, wenn Du den/die Empfänger:in bzw. ein indirektes Objekt beschreibst. In der Regel ist der Dativ also der Empfänger des Akkusativs. Er bezeichnet dementsprechend häufig eine Person.

Wie fragt man nach dem Dativ?

Nach dem Dativ fragt man mit der Wem…?-Frage. Deswegen wird der Dativ nicht nur der 3. Fall genannt, sondern auch der Wem-Fall.

Was ist der Unterschied zwischen Dativ und Genitiv?

Der Dativ ist dabei immer der/die Empfänger:in von etwas. Er steht also meist für ein (indirektes) Objekt, das etwas bekommt. Um den Dativ zu bestimmen, stellst Du demzufolge die Wem…?-Frage. Der Genitiv gibt in der Regel den Besitzer an, bezeichnet also die Zugehörigkeit. Um diesen zu bestimmen, stellst Du dementsprechend die Wessen…?-Frage.

Gibt es einen Unterschied zwischen Dativobjekt und indirektem Objekt?

Ein indirektes Objekt ist meistens ein Dativobjekt und kennzeichnet dabei den/die Empfänger:in. Du findest es darüber hinaus in Sätzen mit mehreren Objekten. Es gibt jedoch auch andere indirekte Objekte, etwa Genitivobjekte. Ein Dativobjekt kann sowohl ein indirektes als auch ein direktes Objekt (wenn es das einzige Objekt in einem Satz ist) sein.

Woran erkenne ich ein Dativobjekt?

Du kannst dabei das Dativobjekt in einem Satz ganz einfach mit der Wem…?-Frage bestimmen. Dadurch erkennst Du ganz schnell die Satzergänzungen im 3. Fall, dem Dativ.

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