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Futur 1 | Erste Zeitform für die Zukunft

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Futur I | Erste Zeitform für die Zukunft

Das Futur 1 ist eine der beiden Zukunftsformen, die wir im Deutschen haben. Mit seiner Hilfe kannst Du über Dinge sprechen, die noch gar nicht passiert sind. Doch diese Zeitform kann noch viel mehr, denn oft formulieren wir mit ihrer Hilfe auch Aufforderungen oder Vermutungen. Wie das genau funktioniert und auf welche Art und Weise Du das Futur 1 bildest, verraten wir Dir in diesem Beitrag. Sollten danach noch Fragen offen sein, können wir diese gerne in der Deutsch Nachhilfe besprechen.

Futur 1 – Definition

Das Futur 1, auch Futur I, ist eine der sechs Zeitformen, mit denen Du im Deutschen ausdrücken kannst, wann etwas passiert. Im Fall der ersten Zukunftsform, wie das Futur 1 auch genannt wird, sind die Dinge, über die Du sprechen möchtest, noch gar nicht passiert. Sie liegen in der Zukunft. Außerdem kannst Du mit dieser Tempusform Vermutungen, aber auch Aufforderungen formulieren. Eine sehr flexible grammatische Kategorie also! Doch schauen wir uns erstmal einige Beispielsätze mit dem Futur 1 an:

Mulan wird für ihren Vater in den Kampf ziehen.
Die anderen Soldaten werden nicht erkennen, dass sie eine Frau ist.

Futur 1: Definition
Abb. 1: Die erste Zukunftsform

Verwendung des Futur 1

Nun hast Du mit der ersten Zukunftsform nicht nur die Möglichkeit, über Zukünftiges zu sprechen, sondern kannst damit zum Beispiel auch jemanden dazu auffordern, etwas zu tun. Oder Du drückst mit ihrer Hilfe aus, dass Du etwas vermutest. Damit Du Dir das ein bisschen besser vorstellen kannst, gehen wir diese Optionen jetzt gemeinsam durch.

Erklärvideo zum Futur 1

Als Ankündigung oder Planung

Am häufigsten nutzen wir das Futur 1 natürlich, wenn wir anderen unsere Pläne mitteilen oder eine Ankündigung machen wollen. Das muss nicht heißen, dass diese Pläne auch wirklich in die Tat umgesetzt werden, schließlich sind wir alle keine Wahrsager:innen. Du kannst damit aber prima ausdrücken, dass Du oder andere beabsichtigen, etwas in der Zukunft zu tun. Schauen wir uns das einmal an zwei Beispielen an:

Belle wird ihren Vater aus der Gefangenschaft des Biests befreien.
Anna und Kristoff werden bald Hochzeit feiern.

Ankündigung/Planung – Futur 1 bilden
Abb. 2: Die Zukunftsform bei Ankündigungen oder Planungen

Als Versprechen

Sicher hast Du Dich auch schon einmal mit Mama oder Papa gestritten und anschließend versprochen, Dich zu bessern oder etwas nicht mehr zu tun. Auch in solchen Fällen formulieren wir häufig in der ersten Zukunftsform. Etwa hier:

Das wird nie wieder vorkommen.
Rapunzel verspricht, dass sie Eugene immer lieben wird.

Als Aufforderung

Doch auch wenn Du jemanden dazu auffordern willst, etwas zu tun (oder auch nicht zu tun), kannst Du die erste Zukunftsform nutzen. Zum Beispiel so:

Du wirst nie wieder schlecht über Disney-Filme reden!
Du wirst Dich sofort dafür entschuldigen!

Als Vermutung, Vorhersage oder Prognose

Natürlich wissen wir nie, ob das, was wir über die Zukunft sagen, wirklich passieren wird. Schließlich warten wir immer noch darauf, dass endlich mal jemand eine Zeitmaschine erfindet, nicht wahr? Nichtsdestotrotz kannst Du mit dem Futur 1 auch zum Ausdruck bringen, wenn Du vermutest, dass etwas passieren wird. Du kannst also eine Vorhersage oder Prognose abgeben (vgl. Diewald, 2005), wie beispielsweise hier:

Der ewige Winter in Arendelle wird wohl nie enden.
Vielleicht wird Elsa ihren Zauber aber auch rückgängig machen.

Gewusst?

Es gibt noch eine weitere Zukunftsform, das Futur 2. Es wird anders gebildet, aber auch gebraucht. Mit seiner Hilfe kannst Du nämlich über Dinge sprechen, die in der Zukunft bereits abgeschlossen sein werden. Es wird daher auch als vollendete Zukunft bezeichnet und sieht zum Beispiel so aus: „Bis zum Sommer wird Olaf womöglich geschmolzen sein.“

Wie wird die erste Zukunftsform gebildet?

Das Futur 1 ist eine zusammengesetzte Zeitform. Das heißt: Du benötigst zwei Teile, um es zu bilden. In diesem Fall ist das zum einen die jeweilige Personalform von „werden“ im Präsens und der Infinitiv Deines Vollverbs (vgl. Geislerová, 2008). Das heißt dementsprechend: „werden“ ist immer das finite, also gebeugte Verb in Deinem Satz. Du passt es an das Subjekt an, wohingegen das Verb, mit dem Du die eigentliche Handlung oder das Geschehen ausdrückst, in der Grundform bleibt. Bevor wir uns einige Beispielsätze ansehen, führen wir uns nochmal vor Augen, wie Du das Verb „werden“ entsprechend beugst:

Tabelle 1: Die Konjugation von „werden“

EinzahlMehrzahl
1. Personich werdewir werden
2. PersonDu wirstIhr werdet
3. Personer/sie/es wirdsie werden

Du suchst Dir also die jeweilige Personalform von „werden“ im Präsens und im richtigen Numerus aus und kombinierst sie mit dem Infinitiv Deines Vollverbs:

Vaiana wird sich allein auf die Reise wagen.
Doch letztlich werden sie und Maui ihre Heimat gemeinsam retten.

Futur 1: Arbeitsblatt & Übungsblatt

Total einfach, oder? Dann ist es jetzt allerhöchste Eisenbahn, Dein neues Wissen auf die Probe zu stellen! Dafür haben wir ein tolles Arbeitsblatt vorbereitet! Falls Du dabei noch Hilfe benötigst, unterstützen wir Dich aber auch jederzeit in der Nachhilfe für die Grundschule.

Mit dem Futur 1 kannst Du über etwas sprechen, das noch gar nicht passiert ist. Aber auch Kommandos oder Vermutungen lassen sich mit dieser Zeitform in Worte fassen. Cool, nicht wahr? Falls Du Dich also doch mal als Wahrsager:in versuchen willst, weißt Du jetzt genau, wie Du Deine Weissagungen ausdrücken kannst.

Literatur

Diewald, Gabriele (2005): Werden & Infinitiv – Versuch einer Zwischenbilanz nebst Ausblick.

Geislerová, Olga (2008): Die Funktionen der einzelnen Zeitformen im Deutschen, Brünn.

FAQs zum Futur 1

Was ist das Futur 1?

Dabei handelt es sich um eine der sechs Zeitformen, mit denen Du sagen kannst, wann etwas passiert. Das Futur 1 ist dabei die erste Zukunftsform und drückt dementsprechend Planungen, Ankündigungen, aber auch Vermutungen, Versprechungen und sogar Aufforderungen aus. Noch mehr Infos dazu findest Du übrigens bei der Uni Klagenfurt.

Wie wird das Futur 1 gebildet?

Dafür benötigst Du zum einen die entsprechende Personalform des Verbs „werden“ im Präsens und den Infinitiv, also die ungebeugte Form, Deines Vollverbs. Konjugiert wird nur „werden“, wie zum Beispiel hier: „Sie wird den Frosch küssen.“

Was ist der Unterschied zwischen Futur 1 und Futur 2?

Mit dem Futur 1 drückst Du die einfache Vergangenheit aus, wie etwa hier: „Sie wird Prinz Hans in den Wind schießen.“ Mit dem Futur 2 kannst Du hingegen über etwas sprechen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft bereits abgeschlossen sein wird: „Sie wird Prinz Hans in den Wind geschossen haben.“

Wie formuliere ich „werden“ in der einfachen Zukunft?

Da Du das Verb „werden“ als Vollverb nicht beugst, bleibt es genauso, wie es ist. Nur das Hilfsverb, das zufälligerweise auch „werden“ ist, passt Du an das Subjekt an. Das sieht dann zum Beispiel so aus: „Prinz Naveen wird Tianas Mann werden.“

Was ist eine Tempusform?

Im Deutschen haben wir gleich sechs Tempusformen, mit denen Du sprachlich ausdrücken kannst, wann etwas passiert. Dafür beugst Du das Verb des Satzes entsprechend oder nimmst alternativ verschiedene Hilfsverben dazu. Das hängt ganz von der Zeitform ab. Du kannst Dich dabei zwischen Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur 1 und Futur 2 entscheiden. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie das in anderen Sprachen gehandhabt wird? Dann schau Dich doch mal bei der Humboldt-Universität zu Berlin um!

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