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Präsens: die Gegenwartsform einfach erklärt

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Präsens – einfach erklärt

Im Folgenden schauen wir uns eine bestimmte Zeitform genauer an: das sogenannte Präsens. In der Grundschule lernst Du nämlich nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch etwas über die Hintergründe unserer deutschen Sprache. Zum Beispiel, wie sie aufgebaut ist und welche verschiedenen Zeitformen es gibt. Diesen Lernbereich nennt man Grammatik. Er wird auch in der Deutsch Nachhilfe behandelt, falls Du Fragen dazu hast. Du wirst auf jeden Fall staunen, wie viel es da zu wissen gibt!

Was genau ist das Präsens?

Das Präsens ist eine bestimmte Zeitform in der deutschen Sprache. Mit dieser kannst Du etwas ausdrücken, dass sich auf die Gegenwart bezieht. Daher heißt sie auch Gegenwartsform. Du kannst mit ihr also etwas beschreiben oder erzählen, was jetzt gerade passiert. Aber auch zukünftige oder sogar vergangene Handlungen und Ereignisse können gegebenenfalls damit beschrieben werden. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht! Im Folgenden erklären wir Dir genau, wie das Präsens angewendet wird.

Erklärvideo zum Präsens

Wie bildet man die Gegenwartsform?

Du bildest die Gegenwartsform in einem Satz, indem Du an das Verb eine bestimmte Endung hängst. Dazu nimmst Du ein Verb in seiner Grundform (zum Beispiel lernen, essen, spielen). Dann passt Du die Endung (hier jeweils: -en) je nach Person und Anzahl, von der Du sprichst, an. Das nennt man auch konjugieren und kann mit allen möglichen Zeitformen gemacht werden.

Schauen wir uns das an einem Beispiel an: Nehmen wir das Verb „lernen“. Wenn Du im Präsens im Indikativ ausdrücken willst, dass Du gerade lernst, sagst Du: „Ich lerne.“ Du hast damit die ursprüngliche Endung des Verbs „lernen“ auf Deine Person (ich) angepasst. Doch wie sieht es aus, wenn Du von anderen oder mehreren Personen sprichst? In der individuellen Sprachförderung kannst Du Dein Gefühl für Sprache übrigens auch üben, damit Dir solche Aufgaben leichter fallen (vgl. Kröllken, 2021). Natürlich kannst Du die Gegenwartsform auch in den anderen Modi, etwa im Konjunktiv bilden. Doch hier die Konjugation in der Wirklichkeitsform:

  • ich lerne
  • Du lernst
  • er/sie/es lernt
  • wir lernen
  • ihr lernt
  • sie lernen
Präsens bilden – regelmäßige Verben
Abb. 1: Das Präsens bilden – regelmäßige Verben

Wie Du siehst, ändert sich die Endung des Verbs je nachdem, über wen oder was Du etwas erzählen willst. Ebenso gibt es noch die Unterscheidung zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben.

Die Gegenwart von regelmäßigen Verben

Das Präsens von regelmäßigen Verben zu bilden, ist im Grunde genommen nicht schwer. Die meisten Verben in der deutschen Sprache sind regelmäßig. Das heißt, sie enden immer auf -en oder -n. Der Wortstamm bleibt gleich. Schauen wir uns dazu ein paar dieser Verben an und wie man sie konjugiert.

Tabelle 1: Regelmäßige Verben im Präsens

PersonPersonalendung im PräsensBeispiel
ich-espiele, koche, male, renne, lache
Du-stspielst, kochst, malst, rennst, lachst
er/sie/es-tspielt, kocht, malt, rennt, lacht
wir-enspielen, kochen, malen, rennen, lachen
ihr-tspielt, kocht, malt, rennt, lacht
sie-enspielen, kochen, malen, rennen, lachen

Unregelmäßige Verben in der Gegenwartsform

Die häufigsten unregelmäßigen Verben, die Dir auch beim Lesen lernen oft begegnen sind, sind „haben“ und „sein“. Dafür gibt es leider keine so einheitlichen Vorgaben wie bei den regelmäßigen Verben. Die Konjugation der unregelmäßigen Verben musst Du also einfach auswendig lernen. Wie Du mit diesen Verben am besten umgehst, üben wir auch noch einmal in der Hausaufgabenbetreuung.

  • ich habe, ich bin
  • Du hast, du bist
  • er/sie/es hat, er/sie/es ist
  • wir haben, wir sind
  • ihr habt, ihr seid
  • sie haben, sie sind
Die Gegenwart unregelmäßiger Tu-Wörter
Abb. 2: Gegenwartsform bei unregelmäßigen Verben

Bei vielen unregelmäßigen Verben gilt jedoch, dass sich im Präsens (oder auch im Perfekt) die Vokale bei „Du“ und „er/sie/es“ ändern. Schauen wir uns auch hier ein paar Beispiele an:

Tabelle 2: Unregelmäßige Verben im Präsens

PersonÄnderung der Endung im PräsensBeispiel
ichesse, lese, fahre
Due wird zu i
e wird zu ie
a wird zu ä
isst
liest
fährst
er/sie/esaus e wird i
aus e wird ie
aus a wird ä
isst
liest
fährt
wiressen, lesen, fahren
ihresst, lest, fahrt
sieessen, lesen, fahren

Wann wird das Präsens verwendet?

Die Gegenwartsform verwenden wir in vielen Situationen (vgl. Hartmann, 2015). So zum Beispiel:

  • um etwas zu beschreiben, dass gerade passiert oder das für immer gilt:

„Ich heiße Laura.“

„Ich mache Hausaufgaben zur Rechtschreibung.“

  • wenn Du von etwas sprichst, dass in der Gegenwart einmal, mehrmals oder nie passiert:

„Felix und Ben machen nie Sport.“

„Jeden Mittwoch geht er zum Gitarrenunterricht.“

  • um etwas zu beschreiben, dass schon lange oder regelmäßig passiert:

„Sie spielt schon seit vier Jahren Klavier.“

  • sobald Du sagen möchtest, dass etwas in der Zukunft schon fest geplant ist:

„Anna schreibt nächste Woche ein Diktat.“

  • um etwas Vergangenes zu beschreiben:

„Im Jahr 1492 entdeckt Kolumbus Amerika.“ 

Genauso richtig wäre es bei diesem Beispiel jedoch, wenn Du das Präteritum nutzt, das erklärt auch die Universität Duisburg-Essen.

Merke

Die Gegenwartsform kannst Du beim Sprechen also für heutige, zukünftige und sogar vergangene Handlungen und Ereignisse anwenden. Letztere kommt zwar am seltensten vor, wird aber vor allem in Medien wie Zeitungsartikeln gerne verwendet. Denn wenn man etwas Vergangenes im Präsens erzählt, wirkt es viel spannender, so als wäre man direkt dabei!

Arbeitsblätter zur Gegenwart

Möchtest Du Dein neu gewonnenes Wissen direkt im Homeschooling testen? Um die Zeitformen perfekt anwenden zu können, stellen wir Dir dazu ein paar Übungsaufgaben mit Lösungen bereit. Viel Spaß!

Ob Präsens, Futur oder Plusquamperfekt – jede Zeitform hat ihre eigenen Regeln. Wir hoffen, mit diesem Artikel konnten wir Dir die Gegenwartsform ein Stück näherbringen. Insbesondere die verschiedenen Verbformen werden Dir im Unterricht immer wieder begegnen. Bestimmt kannst Du in der nächsten Deutschstunde damit punkten! Sollte es doch noch Unsicherheiten geben, stehen wir Dir natürlich in unserer Nachhilfe für die Grundschule zur Seite.

Literatur

Hartmann, Horst (2015): Präsens und Präteritum: Die Zeitformen. 1. Auflage Kerpen.

Kröllken, Nina (2021): Kindliche Sprachförderung im Alltag: Starke und selbstbewusste Kinder durch hohe Sprachkompetenz. 1. Auflage Dresden.

FAQs zum Präsens in der Grundschule

Was ist Präsens für eine Zeit?

Es ist die Zeitform der Gegenwart. Das heißt, sie drückt aus, was zum Beispiel jetzt gerade geschieht. Eine gute Übersicht über alle Zeitformen findest Du übrigens hier.

Wie wird das Präsens gebildet?

Man bildet die Gegenwartsform, indem man das Verb in einem Satz entsprechend konjugiert. Das heißt, es wird eine bestimmte Endung an den Verbstamm gehängt.

Wie bildet man die Gegenwartsform von sein?

Das unregelmäßige Verb „sein“ wird folgendermaßen konjugiert: ich bin, du bist, er/sie/es ist, wir sind, ihr seid, sie sind.

Wie unterscheiden sich regelmäßige und unregelmäßige Verben im Präsens?

Sie unterscheiden sich danach, welche Endungen sie haben und wie man diese beim Konjugieren ändern muss.

Wann wird die Gegenwartsform in der Grundschule behandelt?

Das Präsens wird normalerweise in der 3. oder 4. Klasse durchgenommen, sobald alle Wortarten wie Adjektive schon behandelt wurden.

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