Der Uranus ist ein gewaltiger Gasplanet, der durch seine türkisblaue Farbe und seine spezielle Bewegungsart auffällt. Na, neugierig geworden? In diesem Beitrag verraten wir Dir, was es damit auf sich hat, wie lange auf dem Uranus der Sommer herrscht und unter welchen Voraussetzungen Du ihn am Himmelszelt beobachten kannst. Also bist Du bereit, zukünftige/r Uranus-Expert:in? Dann lass uns direkt starten!
Steckbrief: Der Uranus
- Wo?: Siebter Planet von der Sonne aus
- Nachbarn: Saturn & Neptun
- Durchmesser: etwa 50.700 km
- Umfang: etwa 160.600 km
- Alter: etwa 4,5 Milliarden Jahre alt
- Planetentyp: Gasplanet
- Anzahl der Monde: 27
- Entfernung zur Sonne: 2.900.000.000 km
- Umlaufzeit um die Sonne: 84 Jahre
- Bahngeschwindigkeit: 6,8 km/s
- mittlere Oberflächentemperatur: -200 °C
Daraus besteht der Uranus
Wie alle vier äußeren Planeten unseres Sonnensystems ist der Uranus ein Gasplanet. Dennoch verbirgt sich in seinem inneren ein kleiner fester Kern. Dieser besteht aus Gestein und Eis, ganz ähnlich wie beim Jupiter. Sicher hast Du dem Steckbrief schon entnehmen können, wie groß der Uranus ist. Stolze 14 Mal würde die Erde demzufolge in ihn hinein passen. Kaum vorstellbar, oder?
Aber das ist noch längst nicht alles! Obwohl der Uranus also so viel größer ist als unser blauer Planet, ähnelt er ihm nicht nur in seiner Farbe. Das leuchtende Türkisblau entsteht nämlich durch das Methangas in seiner Atmosphäre. Dieses nimmt rotes Licht auf, reflektiert jedoch blaues Licht. Auch Ringe gehören zum Uranus, wobei diese längst nicht so auffällig und ausgeprägt sind wie bei seinem Nachbarn, dem Saturn. Besonders ist am Uranus sein Magnetfeld, wozu auch die ETH Zürich forscht.
Sommer auf dem Uranus
Stell Dir mal vor, der Sommer würde nicht nur 3 Monate andauern, sondern ganze 21 Jahre! Klingt doch super? Dann solltest Du vielleicht über einen Umzug auf den Uranus nachdenken. Denn im Gegensatz zu unserem Heimatplaneten mit 23,5° hat der mit ca. 98° einen extrem starken Neigungswinkel. Diese Neigung führt zu einer entsprechenden Verstärkung der jahreszeitlichen Schwankungen (vgl. Fry/Sromovsky, 2015).
Übrigens:
Der Uranus hat ganze 27 Monde, die ihn umkreisen. Diese tragen sehr klangvolle Namen wie zum Beispiel Titania, Oberon, Cressida und Ariel. Einige davon sind von Figuren aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ inspiriert. Eine tolle Aufnahme vom Uranus und drei seiner Mond hat außerdem die Uni Wien geschossen.
Dabei dreht er sich im Prinzip wie ein umgekippter Kreisel – er „rollt“ um unsere Sonne. Vermutlich führte der Einschlag eines in etwa erdgroßen Himmelskörpers zum „Kippen“ unseres Gasriesen (vgl. Kegerreis et al., 2018). Das hat zur Folge, dass unser Zentralgestirn manchmal direkt über seinen Polen steht. Die Jahreszeiten, wie auch der Winter, herrschen also immer 21 Jahre lang. Aber über zwei Jahrzehnte lang Winter? Na gut, vielleicht ist es auf unserem Heimatplaneten doch ein wenig angenehmer!
Tabelle 1: Sommer auf Uranus und Co.
Planet | Sommer | Winter |
Erde | 3 Monate | 3 Monate |
Uranus | 21 Jahre | 21 Jahre |
Saturn | etwa 7,5 Jahre | etwa 7,5 Jahre |
Neptun | etwa 40 Jahre | etwa 40 Jahre |
Den Uranus am Sternenhimmel beobachten
Auch wenn der Uranus nicht gerade um die Ecke liegt, können wir ihn manchmal tatsächlich am Himmelszelt erspähen. Da er recht unauffällig ist und nicht so schön leuchtet wie zum Beispiel die Venus, müssen dafür aber einige Bedingungen erfüllt sein. Also passt gut auf, alle kleinen und großen Uranus-Forscher:innen!
- Dort, wo Du ihn beobachten willst, muss es ziemlich dunkel sein. Straßenlaternen, Hausbeleuchtungen und sogar der Mond würden die Sicht beeinträchtigen.
- Auch Nebel oder dunstige Luft wären eher hinderlich als förderlich.
- Gute Augen sind dabei von Vorteil! Aber keine Sorge: Mit Brille, Fernglas oder einem Teleskop funktioniert es auch.
- Wie sieht der Uranus nochmal aus? Blassblau bis türkis, ganz genau! Das musst Du natürlich wissen, wenn er Dir ins Auge springen soll.
- Und wo befindet er sich dabei genau? Auch das musst Du herausfinden. Statte dafür zum Beispiel der Sternwarte einen Besuch ab! Die Mitarbeiter:innen helfen Dir bestimmt gerne weiter.
Versuch: Die Uranus-Bahn
Weißt Du noch, wie sich der Uranus ganz gemächlich um die Sonne bewegt? Genau, er rollt wie eine Art Kreisel und braucht dabei ganze 84 Jahre, bis er es einmal rum geschafft hat. Hast Du Lust, diese Bewegung in kleinerer Form nachzustellen? Dann ist unser cooles Experiment genau das Richtige für Dich!
Der türkisblaue Gasriese Uranus hat so einige Überraschungen im Gepäck, wie Du gelernt hast. So verfügt er über eine Atmosphäre und sogar Ringe, wie Du es auch vom Saturn kennst. Die sind jedoch nicht annähernd so auffällig wie sein rollender Gang um die Sonne herum. Und dabei hat es der Uranus alles andere als eilig – 84 Jahre dauert seine Reise um unser Zentralgestirn.
Literatur
Fry P./Sromovsky L. (2015): Dynamics of cloud features on Uranus, Earth and Planetary Astrophysics.
Kegerreis J. A. et al. (2018): Consequences of Giant Impacts on Early Uranus for Rotation, Internal Structure Debris, and Atmospheric Erosion.
FAQs zum Uranus
Besonders auffällig ist sicherlich seine blaue Farbe, die durch die Reflexion von blauem Licht in der Atmosphäre entsteht. Ebenfalls ist der Gasriese für seinen langsamen, rollenden Gang um die Sonne bekannt. Außerdem dauert Sommer und auch Winter auf ihm unglaubliche 21 Jahre!
Wie viele Planeten unseres Sonnensystems ist der Uranus ganze 4,5 Milliarden Jahre alt, womit er sehr viel älter ist als Du und ich zusammen.
Der Uranus gehört zu den Planeten, die ziemlich weit ab vom Schuss sind. Unfassbare 2,9 Milliarden Kilometer trennen ihn dabei von der Sonne und er ist der vorletzte Planet unseres Sonnensystems. Nur der Neptun ist demzufolge noch weiter entfernt.
Die Uranus-Oberfläche ist gasförmig und besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, Helium und Methan, wohingegen sich in seinem Inneren ein fester Kern aus Eis und Gestein versteckt.
Das ist durchaus möglich, wenn einige Bedingungen erfüllt sind. Zum einen muss es dafür sehr dunkel sein. Außerdem brauchst Du recht gute Augen und musst wissen, wie der Gasriese aussieht. Was Du darüber hinaus beachten musst, kannst Du weiter oben nachlesen.