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Der Pluto

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Pluto Steckbrief für Kinder

Unser Zwergplanet Pluto hält so allerlei Überraschungen parat! Seine verrückte Umlaufbahn zum Beispiel oder sein erstaunliches Äußeres, das wir erst seit wenigen Jahren kennen. Hast Du Lust, ihn also ein wenig besser kennenzulernen? Dann komm mit auf eine Mission zum ehemaligen neunten Planeten unseres Sonnensystems!

Pluto – Steckbrief

  • Wo?: Zwergplanet hinter Neptun (ehemals neunter Planet von der Sonne aus)
  • Nachbarn: Neptun
  • Durchmesser: 2.368 km
  • Umfang: 7.232 km
  • Alter: 4,5 Milliarden Jahre
  • Planetentyp: Gesteinsplanet & Zwergplanet
  • Anzahl der Monde: 5
  • Entfernung zur Sonne: 6.900.000.000 km
  • Umlaufzeit um die Sonne: 248 Jahre
  • Bahngeschwindigkeit: 4,72 km/s
  • mittlere Oberflächentemperatur: -240 °C
Pluto Steckbrief - Der Aufbau
Abb. 1: Der Aufbau des Zwergplaneten – Pluto Steckbrief

Wie sieht Pluto aus?

Im Jahr 2015 flog die Raumsonde „New Horizons“ an Pluto vorbei, um unter anderem sein Aussehen auf Aufnahmen festzuhalten (vgl. Wagner, 2020). Ging man bis dahin davon aus, eine trostlose Eiswüste vorzufinden, war man von der tatsächlichen Beschaffenheit des Zwergplaneten doch sehr überrascht.

Erkundungstour

Denn man fand stattdessen eine rötlich-graue, sich wandelnde Welt voller Berge und Täler, Gletscher, Krater und glatten Ebenen. Dabei besteht er zu einem Großteil aus Felsgestein und einem kleineren Teil aus Wassereis. Außerdem entdeckte man die sogenannte Tombaugh Regio – eine herzförmige Region aus Stickstoff-Eis. 

Das Aussehen des Zwergplaneten
Abb. 2: Pluto Steckbrief – Das Aussehen; Quelle: NASA

Eine ebenfalls interessante Feststellung, die man durch die Raumsondenfahrt 2015 machen konnte: Pluto hat kaum Einschlagskrater. Das kann nur bedeuten, dass sich die Oberfläche des Zwergs erneuert haben muss. Denn er wird wohl kaum als einziger Planet von Einschlägen durch andere Himmelskörper weitgehend verschont geblieben sein. Verantwortlich für die Ebnung der Krater könnte fließendes Methan- und Stickstoffeis sein, ähnlich wie bei den Gletschern auf unserer Erde. Doch auch Sand könnte hierbei eine Rolle spielen. Mehr dazu auch bei der Uni Köln.

Schon gewusst?

Die Erderwärmung wird durch Methan verstärkt. Auch in der Atmosphäre vom Pluto bewirkt Methan-Gas einen Klimawandel, der aber langsamer und natürlicher geschieht. Würden dort Menschen oder Tiere leben, bräuchten sie sich also vermutlich keine Sorgen wegen der verheerenden Folgen klimatischer Veränderungen machen.

So wurde Pluto entdeckt

Die inneren sechs Planeten bis zum Saturn wurden bereits in der Antike entdeckt. Nachdem das Fernrohr erfunden wurde, kamen zwei weitere dazu, danach folgte Pluto. Er wurde dabei 1930 vom jungen Astronom Clyde Tombaugh gefunden.

Seine Entdeckung ist eine spannende Geschichte, die auf einem Rechenfehler und vielen Fotos vom Sternenhimmel beruht: Der Forscher Percival Lowell dachte, dass es einen neunten Planeten geben muss. Irgendetwas schien nämlich mit seiner Schwerkraft am Uranus zu „ziehen“ (vgl. Müller, 1966). Also machte Lowell 200 Bilder, auf denen er die Positionen von Sternen im Zeitverlauf vergleichen wollte. Das half beim Suchen, denn sobald einer von ihnen seine Position im Verhältnis zu den Sternbildern veränderte, wäre das der neue Planet (vgl. Gunkel, 2010). Nachdem Lowell starb, wurde sein Nachfolger Tombaugh fündig.

Später zeigte sich, dass Pluto zu leicht ist, um an anderen Planeten zu ziehen. Allerdings zog auch kein anderer Himmelskörper an ihnen. Ihre angeblichen Bewegungen waren folglich auf einen Rechenfehler zurückzuführen! Na ja, auch die größten Wissenschaftler:innen verrechnen sich mal. Und hätten sie es nicht getan, dann wüssten wir wohl immer noch nicht um Plutos Existenz.

Übrigens:

Seit seiner Entdeckung 1930 galt Pluto als neunter Planet unseres Sonnensystems. Inzwischen wurde ihm dieser Titel aber wieder aberkannt. Er ist dafür schlichtweg zu klein. Jedoch wurde er 2006 zum Namensgeber einer völlig neuen Planetengruppe, der Zwergplaneten.

Der Zwergplanet auf Abwegen

Pluto war schon immer ein außergewöhnlicher Himmelskörper. Du erinnerst Dich, dass die vier äußeren Planeten unseres Sonnensystems (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) allesamt riesige Gasplaneten sind? Aber nicht so unser kleiner Freund Pluto. Denn im Vergleich handelt es sich bei ihm um eine winzige Gesteinskugel.

Doch noch etwas anderes macht ihn zu einem ganz besonderen Milchstraßen-Angehörigen: seine Umlaufbahn. Ganze 248 Erdenjahre braucht er, bis er die Sonne einmal umkreist hat. Das liegt sicher zu einem großen Teil an seiner Entfernung zu unserem Zentralgestirn und seiner mäßigen Geschwindigkeit, aber auch ein wenig an den Schlenkern, die er dabei hin und wieder vollführt. Manchmal kreuzt er nämlich die Bahn vom Neptun und ist dann für schlappe 20 Jahre näher an der Sonne als der Eisriese. Außerdem bewegt er sich nicht in der selben Ebene wie seine Nachbar:innen, da seine Bahn um 17 ° geneigt ist.

Tabelle 1: Pluto und die anderen bisher entdeckten Zwergplaneten unseres Sonnensystems

ZwergplanetEntdeckungBesonderheit
Pluto1930– galt 76 Jahre lang als vollwertiger Planet
Ceres1801– größtes Objekt im Asteroidengürtel
Haumea2005– verfügt über einen Ring und eine stark ellipsoide Form
Makemake2005– benannt nach der Schöpfergottheit in der Osterinsel-Mythologie
Eris2005– hat einen bekannten Mond mit dem Namen Dysnomia

Pluto-Quiz zum Ausdrucken

Pluto ist also ein ganz schöner Schlawiner, nicht wahr? Aber Du lässt Dich sicher nicht von ihm austricksen und weißt ganz genau, mit wem Du es da zu tun hast. Beweis das doch bei unserem coolen Pluto-Quiz! Eignet sich auch perfekt als Ausgleich zum Homeschooling!

Obwohl Pluto bereits seit 2006 nicht mehr als Planet gilt, ist er für uns nicht weniger interessant als die anderen Himmelskörper unseres Sonnensystems. Vor allem seine erstaunliche Oberflächenstruktur sorgt dabei für große Augen bei Astronom:innen. Und dazu gehörst Du nach diesem Beitrag ja auch schon fast, nicht wahr?

Literatur

Gunkel, C. (2010): Pluto Entdeckung – Jagd auf Planet X, Spiegel, Hamburg.

Müller, R. (1966): Pluto. In: Die Planeten und ihre Monde. Verständliche Wissenschaft, Berlin, Heidelberg.

Wagner, Roland (2020): Die Eismonde von Uranus, Neptun und Pluto. Die Welt der Eistrabanten Teil 2. In: Physik in unserer Zeit, Weinheim, Berlin. 

FAQs zum Pluto

Was ist an Pluto besonders?

Das Außergewöhnliche an Pluto ist sein Zwergplaneten-Status. Bis 2006 galt er hingegen als neunter Planet unseres Sonnensystems. Da man zu diesem Zeitpunkt aber mehrere weitere Himmelskörper entdeckte, die genauso groß oder sogar größer als Pluto waren, entschied man sich, sie alle (auch Pluto) als Zwergplaneten einzustufen. Doch auch seine ungewöhnliche Umlaufbahn und die erstaunliche Oberflächenstruktur, die sich zu erneuern scheint, solltest Du nicht vergessen!

Ist Pluto ein Gasplanet?

Nein, denn Pluto setzt sich aus Eis und Gestein zusammen. Nur seine Atmosphäre besteht aus Gasen, so wie auch bei unserem Heimatplaneten.

Hat der Pluto Monde?

Obwohl Pluto kleiner ist als unser Mond, verfügt er über stolze 5 Trabanten, die von seiner Gravitation an ihn gezogen werden und ihn daher umkreisen.

Wie alt ist der Pluto?

Ähnlich wie unsere acht Planeten ist Pluto ganze 4,5 Milliarden Jahre alt.

In welchem Jahr wurde der Pluto entdeckt?

Nach langer Suche und durch einen Rechenfehler wurde Pluto 1930 von Clyde Tombaugh entdeckt, einem US-amerikanischen Astronom. Möchtest Du auch mal so eine bahnbrechende Entdeckung machen? Dann stimm Dich doch mit unserem Quiz oder tollen Veranstaltungen wie der Europa-Universität Frankfurt darauf ein!

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