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Wie entsteht Regen?

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Regen Entstehung für Kinder erklärt

Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie die Entstehung von Regen funktioniert? Ganz einfach: Das Wasser aus unseren Seen, Flüssen und Meeren verdunstet und reichert sich in unserem Himmel zu Wolken an. Werden diese zu schwer, entleeren sie sich. Tada! Es regnet. In diesem Beitrag erlangst Du noch viel mehr spannendes Hintergrundwissen rund um das kühle Nass von oben. Außerdem kannst Du Dich bei unseren Experimenten so richtig ausprobieren, wenn Du Lust auf mehr hast!

Was ist Regen?

Die Entstehung von Regen, auf die wir gleich nochmal genauer eingehen, verrät eindrücklich, worum es sich bei diesem Naturphänomen handelt. Denn Regen ist verdunstetes Wasser, das sich erst in Form einer Wolke ansammelt und anschließend zurück auf die Erde prasselt. Dort gelangt er zurück ins Grundwasser und wird, sofern es warm genug ist, erneut verdunsten. Das Spiel beginnt von vorne – neuer Regen entsteht.

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Wie entsteht der Regen?

Bei der Entstehung von Regen dreht sich alles um den sogenannten Wasserkreislauf. Dieser bringt das Ganze ins Rollen. Das bedeutet: Wasser aus Meeren, Seen, Flüssen, aber auch Pflanzen verdunstet. Dafür muss es entsprechend heiß oder zumindest warm sein, da die Verdunstung beispielsweise durch Sonneneinstrahlung ausgelöst wird. Dieses gasförmige, unsichtbare Wasser verteilt sich dann weit oben in der Luft. Dort wird es wiederum so kalt, dass aus dem Wasser in Gasform wieder kleine Wassertröpfchen werden. Diese bilden eine Wolke. Wird die Wolke zu schwer, entleert sie sich – es regnet.

Regen Entstehung – Wasser Zirkulation
Abb. 1: Entstehung von Regen – Die Zirkulation des Wassers

So entsteht warmer & gefrierender Regen

Bei der Entstehung von Regen kann man zwischen warmem und gefrierendem Regen unterscheiden. Weit oben in der Luft besteht eine Wolke nicht nur aus Wassertröpfchen, sondern auch aus Eiskristallen, die das Wasser ansaugen. Das liegt an den mitunter eisigen Temperaturen hoch oben im Himmel. Reichert sich mehr und mehr Wasser an den Eiskristallen an, entsteht Schnee oder Hagel. Die Flocken beziehungsweise Eiskörner werden irgendwann zu schwer und fallen aus der Wolke Richtung Erde. Sobald sie in wärmere Bereiche der Luft kommen, schmelzen sie noch im Flug und kommen als dicke, kalte Regentropfen bei uns an.

Wenn es jedoch auf dem Weg nach unten weiterhin kalt ist, werden aus den Tropfen Schneeflocken oder Hagel (vgl. Hermann, 2010). Es gibt aber auch Wolken, in denen keine Eiskristalle, sondern nur Wassertröpfchen vorkommen. In diesen „warmen“ Wolken vereinigen sich die kleinen Wassertropfen, werden größer und schwerer und prasseln schließlich als Regentropfen auf uns nieder (vgl. Schwanke, 2013).

Wie entsteht saurer Regen?

Hast Du schon einmal vom sauren Regen gehört? Dabei hat die Wetterfee keine Zitrone in die Wolken gepresst, sondern es haben sich auf der Erde ausgestoßene Schadstoffe (bspw. von Autos oder Kraftwerken) in den Wolken angereichert. Sie verbinden sich dabei mit den Wassertröpfchen, wodurch der pH-Wert dieser sinkt. Säure entsteht. Wenn diese auf unsere Erde nieder regnet, kann das richtig gefährlich werden.

Prasselt er auf Bäume und Pflanzen ein, bringt saurer Regen nämlich den Nährstoffhaushalt gehörig durcheinander. Dadurch werden Schadstoffe über die Wurzeln weitergeleitet, die infolgedessen absterben. Und ohne Wurzeln überlebt eine Pflanze nicht. Du kannst Dir die Funktion der Wurzeln in etwa so vorstellen wie die unserer Adern, die unseren Körper mit Blut und Nährstoffen versorgen. Ist das nicht gewährleistet, haben wir ein ernsthaftes Problem. Übrigens: Saurer Regen wirkt sich auch auf unsere Gesundheit und die der Tiere überaus negativ aus, so etwa auf die Funktionstüchtigkeit von Blutgefäßen und Atemwegen.

Welch zerstörerische Kraft saurer Regen darüber hinaus innehat, verdeutlicht auch sein Einfluss auf unsere Architektur. Denn er zersetzt ganze Bauwerke innerhalb von Jahrzehnten, indem er das Material angreift und damit die Verwitterung beschleunigt. Wir sollten uns daher gut überlegen, ob wir den Weg zur Schule oder Arbeit mit dem Auto bewältigen, oder ob wir nicht lieber doch auf‘ s Fahrrad steigen. Unser treuer Drahtesel verzichtet schließlich gänzlich auf Kraftstoff und produziert somit auch keine Schadstoffe, die sich in den Wolken anreichern können.

Saurer Regen und seine Folgen
Abb. 2: Die Folgen sauren Regens

Welche Regenarten gibt es?

Doch keine Sorge – längst nicht jeder Regen, der auf uns einprasselt, ist so gefährlich wie saurer Regen. Wobei es unter den Regenarten, zwischen denen wir grundsätzlich unterscheiden, durchaus Kandidaten gibt, vor denen wir uns in Acht nehmen sollten. Welche das sind und welche harmlosen Regenarten es noch gibt, erfährst Du jetzt!

Starkregen

Starkregen bedeuten ganz besonders heftige Regenschauer. Oft kommt noch ein Gewitter dazu. Es regnet dann in kurzer Zeit sehr viel, wodurch das Wasser nicht in der Erde versickern kann. Kannst Du Dir vorstellen, warum das problematisch ist? Genau – auf diese Weise entstehen immer wieder Überflutungen. Ein Projekt zur Simulation von solchen Sturzfluten hat übrigens die Universität Siegen im Jahr 2016 ins Leben gerufen.

Dauerregen

Wenn es Stunden, Tage oder sogar Wochen durchgängig regnet, sprechen wir von Dauerregen. Auch darüber freuen sich Mensch, Tier und Umwelt nicht besonders. Durch Dauerregen steigt nämlich das Risiko von Schlammlawinen und Hangrutschungen. Aber auch Hochwasser entsteht auf diese Weise nicht selten. Um solche gefährlichen Phänomene besser vorhersagen zu können, beschäftigt sich auch die Uni Freiburg in ihrer Forschung damit.

Gewusst?

Auf der Insel Kauai, mitten im Pazifischen Ozean, regnet es besonders viel. Ihre Bergregion zählt zu den regenreichsten Punkten der Erde. Pro Jahr und Quadratmeter fallen dort durchschnittlich über 11.687 Liter Regen. Das ist so viel Wasser, wie in ungefähr 100 gefüllten Badewannen!

Nieselregen

Wenn es nur ganz kleine und feine Tropfen regnet, dann reden wir von Nieselregen. Meistens gehen wir dann trotzdem raus und sind nicht so abgeschreckt wie bei Dauer- oder Starkregen. Diese Regentropfen fallen aus den „warmen“ Wolken, also denen, die nicht so hoch in der Luft hängen.

Platzregen

Wo liegt der Unterschied zwischen Stark- und Platzregen? Ganz einfach! Stell Dir vor, Du stehst auf einer Brücke und plötzlich beginnt es heftig zu regnen. Die Menschen, die Du von der Brücke aus im Feld oder über die Straße aus ein wenig Entfernung spazieren gehen siehst, scheinen davon aber nichts mitzubekommen. Während Du innerhalb von Sekunden patschnass bist, bleiben sie knochentrocken. Das nennt man Platzregen. Er tritt in einem begrenzten Gebiet, meistens weniger als einen Quadratkilometer groß, für eine kurze Zeit auf und ist nicht vorhersehbar. Ob Du in ihn hineingerätst oder nicht, ist also reine Glücks- oder Pechsache.

Tabelle 1: Entstehung von Regen – Die verschiedenen Arten

Arten von RegenRegenstärkeRegentropfenRegendauer
Starkregenhochgroßkurz bis lang
Dauerregenhochgroßlang
Nieselregengeringkleinkurz bis lang
Platzregenhochmittel bis großkurz

Wie verändert sich unsere Umwelt?

Den Klimawandel gibt es nicht erst seit gestern, wie Dir sicher bewusst ist. Nicht umsonst gehen seit Jahren immer mehr Menschen auf die Straße und fordern von der Politik Maßnahmen, um die verheerenden klimatischen Veränderungen aufzuhalten. Diese beeinflussen nämlich auch die Entstehung von Regen. Die Temperatur auf unserer Erde wird immer höher. Das liegt zum Beispiel am erhöhten CO2-Ausstoß.  Hierdurch verdunstet mehr Wasser und die Luft nimmt entsprechend mehr Wasser auf. Das ist reine Chemie! Wenn es dann heißer wird, kommt es zu Stark- oder Platzregen. 

Auch Sturm entsteht durch den Klimawandel öfter. Das ist nicht nur für uns, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt mitunter sehr belastend.

Versuch: Entstehung von Regen zum Ausprobieren

Wie die Entstehung von Regen funktioniert, weißt Du schon. Du kannst aber auch einfach selbst einen kleinen Versuch zur Regenbildung starten. Was Du dafür brauchst, entnimmst Du einfach unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung!

Die Entstehung von Regen ist wirklich kein Hexenwerk! Du weißt nun, wie Regen entsteht, welche Regenarten uns immer mal wieder überraschen und welche Auswirkungen sie auf Mensch und Umwelt haben. Dabei sollten wir eins nicht vergessen: So kraftvoll und gefährlich Regen manchmal auch sein kann – ohne ihn könnten Menschen, Tiere und Pflanzen nicht überleben. Denk daran, wenn Du voller Freude in die nächste Pfütze springst!

Literatur

Hermann, Heike (2010): Das Wetter. Nürnberg.

Schwanke, Carsten (2013): Wetter. Sonne, Wind und Wolkenbruch. Nürnberg.

FAQs zum Thema Regen

Was ist Regen?

Regen besteht aus kleinen Wassertropfen, die bei der Verdunstung von Wasser auf unserer Oberfläche zum Himmel aufsteigen. Dort kondensieren sie durch die Kälte, reichern sich an kleinen Schmutzpartikeln an und verbinden sich mit weiteren Tröpfchen zu Wolken. Werden diese zu schwer, entleeren sie sich – es regnet.

Wann regnet es aus den Wolken?

Das passiert, wenn sie zu schwer werden, um von den Aufwinden der Luft am Himmel gehalten zu werden. Du erkennst einen baldigen Regenschauer übrigens daran, dass die Regenwolke eher dunkel verfärbt ist. Wieso ist das so? Weil durch die vielen Wassertropfen, die sie in sich trägt, weniger Sonnenlicht durch die Wolke scheinen kann. Dadurch erscheint sie uns dunkelgrau, manchmal auch dunkelblau.

Welche Wolken bringen Regen?

Dichte, dunkle Wolken, die sich blau oder grau verfärben, bringen ziemlich sicher den einen oder anderen Regenschauer mit sich. Dazu gehören beispielsweise die Nimbostratus-Wolken. Regenwolken dehnen sich oft über eine sehr große Fläche aus, wodurch eine dichte Wolkendecke entsteht. Die Sonne können wir dahinter deswegen nur erahnen.

Warum sind manche Wolken dunkler als andere?

Trifft Sonnenlicht auf die Wassertröpfchen oder Eiskristalle in Wolken, wird es gebrochen. Schafft das Licht es dabei, die Wolke zu durchdringen, weil sie nicht allzu dicht ist und dementsprechend noch keinen Regen im Gepäck hat, erscheint die Wolke uns durch die Brechung weiß. Umso weniger Licht sich durch die Wolke kämpfen kann, desto dunkler sieht sie dementsprechend aus.

Welche Regenarten gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Starkregen, Dauerregen, Nieselregen und Platzregen. Die Arten sagen dabei etwas über die Tropfengröße, die Dauer und Stärke des Regens aus.

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