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Kinetischer Sand: DIY in 4 Schritten

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Kinetischer Sand: Anleitung

Kinetischer Sand ist keine Magie, obwohl er sich ganz ohne Wasser verformen lässt. Tatsächlich besteht unser Zaubersand nämlich aus speziellen Zutaten, die ihn so herrlich vielseitig, jederzeit einsatzbereit und einfach perfekt zum Spielen machen. In 4 einfachen Schritten verraten wir Dir, wie Du ihn Dir ins Kinderzimmer holst. Also los geht‘ s, Bob der Baumeister! Oder bist Du eher seine coole Freundin Wendy?

Was ist kinetischer Sand?

Kinetischer Sand ist ein Knetsand, der sich in seiner Zusammensetzung und Konsistenz von normalem Sand am Strand unterscheidet. Anders als bei herkömmlichem Sand brauchst Du nämlich kein Wasser, um ihn zu formen und damit zu bauen, worauf auch immer Du Lust hast. Da er nicht so schnell austrocknet wie eine normale Mischung aus Wasser und Sand, bleibt unser kinetischer Sand auch viel länger in Form. Außerdem klebt er nicht an den Händen und hinterlässt keine fiesen Flecken auf der Kleidung.

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Bei gewöhnlichem Sand sind es kleine Wassertropfen, die die Lücken zwischen den Körnchen schließen und ihn somit zusammenhalten wie Klebstoff. Kinetischer Sand, der, wie bei uns, aus Mehl und Öl besteht, funktioniert nach dem selben Prinzip, nur verdunstet das Öl im Gegensatz zum Wasser nicht. Deswegen bleibt die tolle Konsistenz erhalten. Beide sind besonders dicht, weil sie wenig Hohlräume vorweisen (vgl. Bender, 1944).

Doch was bedeutet dabei das Wörtchen „kinetisch“? Ganz einfach: Es kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet so viel wie Bewegung. Unser Sand ist kinetisch, weil er sich immer wieder neu formen lässt, also in Bewegung bleibt. Das funktioniert mit normalem Sand natürlich auch, der muss dafür aber immer wieder befeuchtet werden.

Schon gewusst?

Es gibt sogar professionelle Sandkünstler:innen. Diese nennen sich Carver, benutzen allerdings für ihre imposanten Skulpturen keinen herkömmlichen Sand vom Strand. Die Sandkörner am Strand sind nämlich vom Ozean so rund gewaschen wie kleine Murmeln und eignen sich daher nicht für größere und stabilere Bauten. Häufig lassen sich Carver deswegen große Mengen Sand direkt aus Sandgruben liefern.

Das brauchst Du für kinetischen Sand

Keine Sorge, Du musst keinen Sandkasten ausrauben, um kinetischen Sand herzustellen! Tatsächlich benötigst Du nur die folgenden drei Zutaten:

  • 960 Gramm Mehl (circa 40 Cent)
  • 120 Milliliter Speise- oder Babyöl (circa 1 Euro)
  • flüssige Lebensmittelfarbe nach Bedarf (ab 2,50 Euro)

Kinetischer Sand: DIY in 4 Schritten

Wie – wir brauchen Mehl, um kinetischen Sand herzustellen? Richtig gehört! Manchmal muss man eben ein bisschen tricksen, auch in den Naturwissenschaften, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. Und keine Sorge: Dein Sand sieht am Ende nicht aus wie ein Plätzchen oder Kuchen. Es sei denn, Du formst ihn dazu. Warum Du mit trockenem Sand übrigens nur kegelförmige Hügel bauen kannst, weiß die Uni Münster.

1. Den Arbeitsplatz vorbereiten

Bevor Du starten kannst, musst Du erstmal Deinen Arbeitsplatz vorbereiten. Am besten nutzt Du dafür den Küchentisch oder aber eine andere feste Unterlage wie zum Beispiel ein Tablett. Befreie die Unterlage von Schmutz und Staub, damit in Deinen Bauwerken keine Frühstücksreste landen! Vergiss auch nicht, Dir selbst vorher noch einmal gründlich die Hände zu waschen, damit Dein Sand frei von Krümeln bleibt!

Kinetischer Sand: Die Zutaten
Abb. 1: Kinetischer Sand besteht aus wenigen Zutaten

2. Mehl und Öl vermengen

Vermenge Mehl und Öl miteinander, bis eine knetbare Masse entsteht! Sollte Dir Dein Sand noch zu fest vorkommen, dann kannst Du nach Bedarf noch etwas Öl hinzufügen. Sei aber trotzdem sparsam mit den Materialien!

Kinetic Sand: Mehl und Öl vermengen
Abb. 2: Mehl und Öl bilden die Grundlage für Kinetic Sand

3. Flüssige Lebensmittelfarbe hinzufügen

Füge nun die Lebensmittelfarbe hinzu und vermenge sie mit dem Mehl-Öl-Gemisch! Je weniger Farbe Du nimmst, desto heller wird der Zaubersand. Sei also sparsam mit der Lebensmittelfarbe, damit Dein Sand nicht gleich zu dunkel wird! Füge lieber anschließend mehr hinzu, wenn er Dir noch zu hell ist!

Lebensmittelfarbe hinzufügen
Abb. 3: Die Lebensmittelfarbe hinzufügen und alles vermengen

4. Bauen und erforschen

In Nullkommanichts ist Dein kinetischer Sand fertig und sieht fast ein wenig aus wie bunter Kuchenteig, nicht wahr? Jetzt kannst Du nach Lust und Laune Sandburgen bauen und dabei die kinetischen Eigenschaften Deines eigenen Sandes erforschen. Eine andere Art Magic Sand kannst Du übrigens nach der Anleitung der Uni Würzburg herstellen.

Zaubersand: Endergebnis
Abb. 4: Jetzt darf mit dem Zaubersand gespielt werden

Zaubersand-Quiz

Das ging doch richtig fix, oder? Hast Du schon genug vom Spielen mit Deinem bunten Sand? Dann haben wir ein tolles Quiz für Dich im Angebot, mit dem Du Dein Wissen dazu auf die Probe stellen kannst.

Ob im Homeschooling, in der Kita oder als Nachmittagsbeschäftigung – Deinen eigenen kinetischen Sand herzustellen, ist eine großartige Idee! Der Sand ist ständig in Bewegung, daher auch der Name, und lässt sich ganz ohne Wasser prima verformen. Und wer weiß, vielleicht wirst Du Dank ihm zum/r nächsten Sandkünstler:in!

Literatur

Bendel, Ludwig (1944): Physikalische Eigenschaften der Böden. In: Ingenieurgeologie, Wien.

Streck, Olga (2012): Dichte und dessen Abhängigkeit von der Temperatur. Trennverfahren auf Basis der Dichte.

FAQs zum kinetischen Sand

Kann kinetischer Sand austrocknen?

Da in ihm kein Wasser enthalten ist, kann der Zaubersand auch nicht austrocknen und ist jederzeit bereit, von Dir verformt zu werden. Achte, wenn Du Speiseöl verwendest, jedoch auf den Geruch! Wird es irgendwann schlecht und riecht dementsprechend, solltest Du den Sand entsorgen und neuen herstellen. Wie das geht, weißt Du ja. Übrigens hat Sand zwar eine größere Dichte als Wasser (vgl. Streck, 2012), diese wird aber noch größer, wenn man beides miteinander vermengt.

Warum kinetischer Sand?

Kinetischer Sand erspart Dir und Deinen Eltern eine matschige Schlammschlacht, Flecken und Krümel, da er kein Wasser benötigt. Du kannst mit ihm Deine Feinmotorik, also die Nutzung Deiner Hände, üben und Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Aber Achtung: Färbst Du ihn mit Lebensmittelfarbe ein, kann er natürlich doch Flecken hinterlassen.

Wie wird kinetischer Sand hergestellt?

Magic oder Kinetic Sand (= kinetischer Sand) kannst Du ganz einfach mit Mehl, Öl und Lebensmittelfarbe (wenn Du magst) herstellen. Die genaue Anleitung findest Du weiter oben.

Wie muss man Kinetic Sand aufbewahren?

Bewahre Deinen Zaubersand am besten in einer luftdichten Box auf. Hast Du ihn in mehreren Farben hergestellt, bieten sich natürlich mehrere Boxen an, falls die Farben nicht gemischt werden sollen.

Ist kinetischer Sand giftig?

Lass uns mal überlegen: Der Zaubersand besteht aus Mehl (nicht giftig), Lebensmittelfarbe (nicht giftig) und Öl. Speiseöl ist auf gar keinen Fall giftig. Falls davon also mal etwas in Deinem Mund landet, weil der Sandkuchen einfach zu köstlich aussieht, ist das gar nicht schlimm. Nur wird er vermutlich nicht sonderlich gut schmecken. Aber Achtung bei Babyölen: Die sind zwar für die Haut von Babys geeignet und unterstehen damit höchsten Qualitätsstandards, sind aber nicht für den Verzehr gedacht.

Weitere Versuche unter: Experimente

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